Pech für den Teufel - Glück für die Natur: Des Teufels durchgehendes Ochsengespann riss statt eines geraden Flussbetts ein Delta von über 300 Wasserläufen quer durch die Wälder, Auen und Moorlandschaften an der Spree, wo im aufsteigenden Nebel Kobolde und Feen tanzen, leuchtende Irrlichtchen Wanderer aus oder in den Sumpf geleiten, ein Wirbelwind-Männchen umher tanzt, der alte Wendenkönig immer noch seine Burg beherrscht und die goldenen Kronen der Schlangenkönige glitzern und funkeln. Das Paradies für mystische Wesen und Spukgestalten ist aber auch ein Garten Eden für rund 18.000 Tier- und Pflanzenarten. Der Spreewald ist daher als von der UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat geschützt.
Wer den Spreewald erkunden will, hat die Qual der Wahl. Den Wanderwegen zu Fuß folgen, wie die Ahnen mit der Kutsche reisen oder den Drahtesel satteln. Begeisterte Radler werden für eine Radtour den Gurken-Radweg mit etwa 250 Kilometer oder den Spreeradweg von den Quellen der Spree bis nach Berlin wählen. Aber nicht nur Landratten kommen im Spreewald auf ihre Kosten. Hier bieten sich unzählige Wasserwege und Fährmänner für Kahnfahrten an. Vom Kahn aus kann jeder den Spreewald richtig kennen lernen und sich in traditionellen Gasthäusern direkt am Wasser mit typischen Speisen verwöhnen lassen.
Nicht nur die Natur bietet im Spreewald ein phantastisches Schauspiel. Auch die Dörfer und Städte faszinieren mit historischen Sehenswürdigkeiten und dem einzigartigen Kulturerbe der hier beheimateten Sorben. Aus dem sorbischen Ortsnamen "kop'sebuz" ("zur Überfahrtstelle am Fluss") wurde der Name der zweisprachigen Lausitzmetropole "Cottbus". Barocke Bürgerhäuser geben dem Stadtkern sein charmant-historisches Flair, zahlreiche Parks und Promenaden machen Cottbus zu einer der grünsten Städte Deutschlands. Schloss Branitz und der Branitzer Park bieten dem Besucher einen ebenso unvergesslichen Anblick wie das klassizistisches Schloss Lübbenau und die Stadt Lübbenau selbst, die nicht umsonst zur Arbeitsgemeinschaft "Städte mit historischen Stadtkernen" gehört. Historisches gibt es auch im Spreewalddorf Lehde zu bewundern, das von Theodor Fontane die "Lagunenstadt im Taschenformat" genannt wurde. Die Spreewaldgemeinden bieten zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten und Denkmäler wie die Schinkelkirche und die Holländerwindmühle in Straupitz.
Von Alt Zauche-Wußwerk bis Vetschau, vom kleinen Dorf bis zur historischen Stadt, die Orte im Spreewald präsentieren sich ganz im Sinne der sorbischen Hymne: "Rjana Łužica" (Lausitz, schönes Land).